13.05.2024

IHK-Konjunkturumfrage Frühjahr 2024

Wirtschaftslage noch eingetrübt

Julia Häuser, Präsidentin der IHK Limburg Foto: IHK Limburg

Die Geschäftslage der Unternehmen in der Region Limburg-Weilburg ist weiter unterdurchschnittlich. Ihre Erwartungen an die weitere Entwicklung im Jahr 2024 sind zwar besser als zu Jahresanfang, aber insgesamt noch pessimistisch. Das zeigt die Konjunkturumfrage der IHK Limburg bei ihren Mitgliedsunternehmen zum Frühjahr 2024.

Wenig Frühlingsgefühle in der heimischen Wirtschaft
Die aktuelle Konjunkturumfrage der IHK Limburg zeigt wenig Frühlingsgefühle in der heimischen Wirtschaft. Seit dem Einbruch der Corona-Pandemie kommt diese nicht mehr richtig auf die Beine. Der langjährige Verlauf des IHK-Konjunkturindex belegt: Nach einer ersten Erholung aus dem Tief und dem Überwinden von Lieferkettenproblemen im Jahr 2021 ging es seit Anfang 2022 aufgrund von vor allem unsicherer Energieversorgung und begleitet von einer breiten inflationären Entwicklung insgesamt bergab. Das Jahr 2023 verlief auch enttäuschend. Immerhin hat sich seit Jahresanfang 2024 zum Frühjahr hin der Klimaindex auf 101 Punkte verbessert. Das ist aber noch deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt von 112 Punkten.

Die Lage im Bezirk der IHK Limburg spiegelt die Entwicklung in ganz Deutschland.
Für das Bruttoinlandsprodukt Deutschlands wird nach dem Rückgang in 2023 für 2024 kein merkliches Wachstum in Aussicht gestellt. Die Prognosen der verschiedenen Institute sind sehr verhalten. Besorgniserregend ist: Das Bruttoinlandsprodukt zeigte schon vor der Corona-Krise ein sich schleichend abschwächendes Wirtschaftswachstum für Deutschland und die Erholung nach dem Einschnitt in 2019 verläuft hierzulande deutlich schwächer als in Gesamteuropa.

Julia Häuser, Präsidentin der IHK Limburg
„Umso mehr drängen Unternehmen, Wirtschaftsverbände und IHK-Organisation auf mutige, den deutschen Wirtschaftsstandort stärkende Reformen statt beschwichtigender politischer Rhetorik“, sagt Julia Häuser, Präsidentin der IHK Limburg. Auch der EU-Binnenmarkt, einst eine Wirtschafts- und wohlstandsschaffende Einrichtung durch den freien Verkehr von Waren, Personen, Dienstleistungen und Kapital werde inzwischen von zunehmende Regulatorik ausgebremst, so Häuser. Statt die Unternehmen in ihrer Praxis zu unterstützen und Freiräume für Ideen, Innovationen und Entwicklung zu lassen, müssten sie hunderte Dokumentationen und Berichte ausfüllen.

„Die Politik ist gefragt und muss sich auf das Wesentliche konzentrieren: Rechtssicherheit, Rechtsstaatlichkeit und freien Wettbewerb im gemeinsamen Binnenmarkt sind zentrale Standortfaktoren, die zu sichern sind, bevor immer neue kaum vereinbare politische Ziele gesetzt werden“, betont die IHK-Präsidentin auch im Blick auf die anstehende Europawahl und mahnt: „Die Funktionsfähigkeit des EU-Binnenmarktes sollte man nicht politischen Idealen opfern. Das Thema einer wettbewerbsfähigen Wirtschaft sollte auch auf EU-Ebene wieder in den Vordergrund gerückt werden.“

Unterschiede in den Branchen
Zusammengefasst ist die Lage der regionalen Wirtschaft zum Frühjahr befriedigend: 28 Prozent geht es aktuell gut, 18 Prozent schlecht, der Rest wertet „befriedigend“. Eher gut geht es den Vorleistungs- und Investitionsgüterproduzenten, schlechter den Ge- und Verbrauchsgüterproduzenten. Den Dienstleistern geht es überwiegend gut, deutlich besser als am Jahresanfang. Bau, Handel und Gastgewerbe werten zufriedenstellend. Im Verkehrsbereich ist die Lage eher problematisch.

Blick auf die weitere Entwicklung per Saldo negativ
Ergibt die Zusammenfassung der gegenwärtigen Wirtschaftslage einen positiven Saldo (+10), so ist der Blick auf die weitere Entwicklung per Saldo negativ (-7) – d.h. mehr heimische Unternehmen erwarten im Jahr 2024 eine Verschlechterung der Geschäftslage als eine Verbesserung. Dies zieht sich durch fast alle Branchen, nur bei den Investitionsgüterproduzenten und den personen- und unternehmensbezogenen Dienstleister gibt es mehr Optimisten als Pessimisten.

Konjunkturumfrage
Für die Konjunkturumfrage werden dreimal im Jahr rund 500 Mitgliedsunternehmen der IHK Limburg aus den verschiedenen Branchen befragt. Der Konjunkturklimaindex setzt sich zusammen aus der Beurteilung der aktuellen und der zukünftigen Geschäftslage. Bei einem Wert unter 100 kann man von einer negativen Gesamtstimmung sprechen, ab 100 Punkten von einer befriedigenden Beurteilung, ab 120 Punkten von einer guten, ab 130 Punkten von einer sehr guten Beurteilung.

Quelle: Industrie- und Handelskammer Limburg 

 

 

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