26.05.2023

„Zukunftsweisende Entscheidungen stehen bevor“ - CDU-Kreistagsfraktion informiert sich im Instandhaltungswerk der DB Regio AG in Limburg

Vertreter der DB Regio und Mitglieder der CDU-Kreistagsfraktion darunter der Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion Christan Wendel MdL (3.v.r.), der Landtagsabgeordnete Andreas Hofmeister (4.v.r.) und Landrat Michael Köberle (6.v.l.) Foto: Liam Wittmann

Im Rahmen der regelmäßigen Besuche der CDU-Kreistagsfraktion bei Unternehmen und Institutionen der Region, war eine Delegation der Kreispolitiker, darunter die beiden Landtagsabgeordneten und Kreistagsmitglieder Christian Wendel und Andreas Hofmeister, zu Gast beim Werkstandort der DB Regio AG in Limburg. Hier erfolgen Bedarfsinstandsetzungen sowie fristgebundene Reparaturarbeiten an Dieseltrieb- sowie Güterwagen. Dank der qualifizierten Arbeit, gewährleistet die DB Regio AG vor Ort zuverlässig Kontroll- und Wartungsarbeiten, unter anderem auch an sicherheitstechnischen Einrichtungen der Triebwagen. Zudem erfolgt der Tausch von Großkomponenten wie, Radsätzen, Drehgestellen und Powerpacks und sorgt somit für einen sicheren Personen- und Güterverkehr in unserer heimischen Region. In einer wechselvollen, seit nunmehr über 160 Jahren währenden Tradition, ist die Deutsche Bahn ein wichtiger Arbeitgeber in unserer Region und stellt auch heute noch am Standort in der unmittelbaren Nachbarschaft zur „WerkStadt“, Arbeitsplätze für rund 68 Mitarbeiter in der Instandhaltung. Erweitert wird das Tätigkeitsfeld dort ab Dezember 2023 mit der Inbetriebnahme der Instandhaltung für Doppelstockwagen der Taunusflotte, wofür mehr Personal benötigt wird.

180 Mio. Personen befördert die Bahn 
Thomas Nilles, zuständiger Werkstattleiter, kommt auf den Fachkräftemangel zu sprechen: „Wir haben hier am Standort einen erhöhten Bedarf an Fachkräften und werden auch die Anzahl unserer Auszubildenden von derzeit 6 auf 10 erhöhen. Thorsten Heß, Teamleiter in der Instandhaltung, ergänzt: „Wenn es uns gelingt die ausgebildeten Fachkräfte dann auch zu binden, wird dies für die heimische Region ein deutlicher Zugewinn sein!“ Dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) kommt in der sog. „Mobilitätswende“ zunehmend Bedeutung zu. Im Vertragsgebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) befördert die Bahn im Bereich der Region Mitte jährlich 180 Mio. Personen und legt dabei ca. 55 Mio. Kilometer auf der Schiene zurück. Zusätzlich soll Bahnverkehr jedoch auch klima- und damit umweltfreundlicher werden. So hat bspw. der RMV für die Vergabe des an die Region angrenzenden Taunusnetzes beschlossen, künftig verstärkt auf die Wasserstofftechnologie zu setzen und eine Flotte von 27 Triebwagen beim Hersteller Alstom in einem Gesamtwert von 500 Mio. Euro angeschafft. Im Rahmen eines Pilotprojekts ist angedacht durch den zuständigen Aufgabenebenträger Zweckverband Nord ebenfalls 3 Triebwagen mit Wasserstoffantrieb zu beschaffen und u.a. auf der unteren Lahntalbahn im Regelbetrieb einzusetzen. Wartung und Instandhaltung der Fahrzeuge werden dann in der Werkstatt Limburg erfolgen. Dabei gilt es wichtige Erfahrungen mit der neuen Technologie sowohl im Betrieb als auch bei der Unterhaltung zu gewinnen. „Wir verstehen als CDU, dass die Zeit des Diesels als Antriebstechnologie vorbei zu sein scheint, aber wie zukunftstauglich der Wasserstoff tatsächlich ist, davon wollen und müssen wir uns noch überzeugen“, so Tobias Grän, Sprecher des Arbeitskreises für Umwelt, Energieversorgung, Klima und Landwirtschaft und legt damit angesichts der aktuellen Debatte um die Zukunft der Antriebstechnologie den Finger in die Wunde.
So warf jüngst der Fahrgastverband Pro Bahn dem RMV vor, dass der Wasserstoffbetrieb auf teil-elektrifizierten Streckenabschnitten unwirtschaftlich und durch die regelmäßig erforderlichen Tankstopps höchst unrentabel sei. Steffen Geers, Leiter des Verkehrsmanagements Rhein/Mosel/Saar der DB Regio AG, nimmt diesbezüglich Stellung: „Auch wenn der Batterie-Elektrobetrieb im Vergleich zum Wasserstoff aktuell noch günstiger ist, sich die neue Antriebstechnologie mit Wasserstoff noch in der Testphase befindet und aktuell noch im Wechselbetrieb mit Dieselzügen verläuft, wird sie die Technologie aber mit Blick auf das Jahresende 2030, dem Vertragsende mit den Dieseltriebwagen weiterentwickeln.“ „Natürlich muss man dabei den Wasserstoffpreis und die technische Beherrschung im Auge behalten, es bedarf aber Geduld und Zuversicht, um die Strategie zuverlässig zu entwickeln“, schaut Geers zuverlässig in die Zukunft.

Entscheidende Schritte mit der neuen Technologie 
Nilles sieht mit Blick auf die Instandhaltung der Wasserstoff-Antriebswagen zusätzliche Herausforderungen: „Bei den Akkus gilt es höhere Schutzmaßnahmen gegen mögliche Entzündung durch Kurzschlüsse zu treffen. Jedoch sieht er auch Chancen im Hinblick auf die Zukunft: „Wir werden entscheidende Schritte gemeinsam mit der neuen Technologie gehen und können vor allem auch unsere Attraktivität als Arbeitsstandort und Ausbildungsbetrieb steigern, denn gerade junge Menschen wollen an der Entwicklung dieser Zukunftstechnologie mitarbeiten und beteiligt sein!“ Michael Ruoff, Sprecher für den Arbeitskreis Raumordnung, Wirtschaft, Bau und Verkehr, verweist darauf, dass die elektrische Mobilität nun schon eine 100-jährige Tradition in Deutschland aufweisen kann, denn ab ca. 1924 löste die elektrische die dampfbetriebenen Züge sukzessive ab. Daran anknüpfend stellt Landrat Michael Köberle die Frage, „warum man nicht diese sichere, technologisch in jeder Hinsicht zuverlässigere und ebenfalls zukunftsfähige Antriebstechnologie mit Oberleitungen bevorzugt nutze, vor allem in Bezug auf das Streckennetz der Lahntalbahn, die teilweise elektrifiziert sei.“ Geers und Nilles erörtern, dass dies gerade bei der Lahntalbahn problematisch und kostenintensiv sei, da für die Installation von Oberleitungen Tunnel abgesenkt werden müssten. Zudem würde dies erheblich lange Streckensperrungen nach sich ziehen, denn die Lahntalbahn sei teilweise nur eingleisig. Wollte man das zweite Gleis nachbauen, wären zudem Brückenneubauten erforderlich, was zu weiteren erheblichen Kostensteigerungen der Maßnahme führen würde. Christian Wendel, Vorsitzender der CDU-Fraktion sowie Landtagsmitglied unterstrich die Relevanz, trotz aller Herausforderungen, sich diesen stellen zu müssen, um die Weiterentwicklung der öffentlichen Verkehrsangebote im Sinne unserer Region positiv zu gestalten. „Dabei darf die Wirtschaftlichkeit großer Umstellungen selbstverständlich nicht unbeachtet gelassen werden, schließlich gehe es hier um Steuermittel“, so Wendel weiter. „In diesem Zusammenhang muss sich der Bund zu seiner Verantwortung für die Schieneninfrastruktur bekennen und dies auch jenseits der großen Strecken“, so der parlamentarische Geschäftsführer der CDU-Kreistagsfraktion und Landtagsmitglied, Andreas Hofmeister. Des Weiteren unterstrich Hofmeister, dass die Einführung neuer Technologien auch zu neuen, attraktiven und wohnortnahen Ausbildungs- und Arbeitsplätzen beitrage, wie eingangs von den Vertretern der DB Regio AG aufgezeigt wurde.

Quelle: CDU-Kreistagsfraktion Limburg-Weilburg

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