18.03.2023

8. März war Weltfrauentag

Bei den Sanitätsdiensten hat eine Frau das Sagen

Sarah Tölg, ehrenamtliche Helferin der Gliederung Limburg-Weilburg beim Malteser Hilfsdienst e.V., gibt als Leiterin Sanitätsdienste den Ton an, wenn es Ernst wird. Foto: Malteser

Sarah Tölg, ehrenamtliche Leiterin Sanitätsdienste beim Malteser Hilfsdienst, kennt das: „Wer Einsatzkleidung trägt, und im Katastrophenfall hilft, wird fürs Helfen bezahlt – diesem Irrglauben begegnen Helfer der Einsatzdienste immer wieder“, sagt die 25-Jährige. „Viele Menschen sind überrascht, wenn sie erfahren, dass professionell aus- und fortgebildete Einsatzkräfte nicht zwangsläufig angestellt sind, sondern vielfach ehrenamtlich helfen.“

Auch als Frau muss man Manöverkritik nach erfolgtem Einsatz aushalten können
Der Malteser Hilfsdienst gehört zu den Hilfsorganisationen, die über eigene Katastrophenschutzeinheiten verfügen. In der Gliederung Limburg-Weilburg leitet mit Sarah Tölg nicht nur erstmals eine Frau die Sanitätsdienste, sondern auch der 1. Betreuungszug des Landkreises Limburg-Weilburg wird von Tölg geführt. Verbale Grabenkämpfe mit ihren männlichen Kollegen habe sie bisher nicht erlebt, betont die im Hauptberuf ausgebildete Ergotherapeutin, die über verschiedene sanitätsdienstliche Qualifikationen verfügt. „Reibereien und Diskussionen können wir uns im Ernstfall auch gar nicht leisten – wenn Menschen in Not sind, muss jeder Handgriff sitzen, egal ob eine Frau oder ein Mann das Kommando hat.“ Allerdings dürfe man auch nicht zimperlich sein, sagt Tölg: „Auch als Frau muss man Manöverkritik nach erfolgtem Einsatz aushalten können.“

Ehrenamtliche helfen im Katastrophenfall
Der Katastrophenschutz hat die zentrale Aufgabe, die Bevölkerung bei außergewöhnlichen Ereignissen zu schützen. Die Organisation des Katastrophenschutzes obliegt den Ländern und wird vor Ort durch die Gemeinden, Kreise und kreisfreien Städte organisiert. „Gemeinsam mit den Behörden helfen wir Malteser bei akuten Notfällen. Das können beispielsweise Naturkatastrophen, Bombenentschärfungen, Großbrände oder Unfälle sein“, erklärt Holger Rädisch, Referent Notfallvorsorge beim Malteser Hilfsdienst e.V. im Bistum Limburg und damit im weitesten Sinne der Chef von Sarah Tölg. „Unsere ehrenamtlich Helfende des Katastrophenschutzes sind zur Stelle, wenn die Kräfte des Rettungsdienstes und der Feuerwehr nicht ausreichen.“, so Rädisch weiter. Zu diesen ehrenamtlichen Einsatzdiensten zählen der Sanitätsdienst, der auch im Rettungsdienst und bei Krankentransporten mitwirkt, der Betreuungsdienst (Betreuung Unverletzter, Verpflegung von Einsatzkräften wie zum Beispiel der Feuerwehr), die Technischen Dienste (Fernmeldetechnik, EDV-/Netzwerktechnik, Sprechfunk, Materialverwaltung und Logistik), die Psychosoziale Notfallversorgung (Kriseninterventionsteams/KIT) sowie der Fachbereich Führung.

Überblick auch in turbulenten Situationen behalten
Seit 2012 engagiert sich Sarah Tölg beim Malteser Hilfsdienst, zunächst bei der Jugend, heute als Ehrenamtliche mit Führungsverantwortung. Und das bedeutet konkret „den Überblick auch in turbulenten Situationen behalten, die Lage einschätzen, Einsätze koordinieren und dokumentieren, Einsatzberichte auswerten, vorausschauend planen, einen kühlen Kopf bewahren“, fasst Tölg zusammen. „Aber auch, die seelische Notlage von Menschen erkennen und schauen, dass auch die Seele unserer Helferinnen und Helfer gut aus herausfordernden Einsätzen kommt.“ Im Einsatz selbst müsse es schnell gehen, da müsse jede und jeder funktionieren, Hand in Hand arbeiten.

Nicht zwischen Männern, Frauen oder Divers unterscheiden
Und was rät Tölg Frauen, die in den Einsatzdiensten – im Haupt- oder Ehrenamt – Karriere machen wollen? „Ich würde gar nicht zwischen Männern, Frauen oder Divers unterscheiden wollen. Grundsätzlich muss die Motivation stimmen, sich in die Gesellschaft einbringen zu wollen und die fachliche Qualifikation ist wichtig – ohne lebenslanges Lernen geht es nicht. Wer gut für sich selbst sorgt, seine Fähigkeiten und Grenzen kennt und Empathie mitbringt, hat meiner Meinung nach gute Chancen, eine gute Führungskraft zu sein.“

 

Quelle: Malteser Hilfsdienst e.V. - Diözesangeschäftsstelle Diözese Limburg

Malteser Hilfsdienst e.V.
Diözesangeschäftsstelle Diözese Limburg

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