14.11.2023

Vogelfütterung fördert Artenkenntnis / Jetzt Futtergeräte beschaffen oder selbst bauen

NABU: Der Countdown für die Winterfütterung läuft

Foto: Arne von Brill

Noch zeigt sich der Herbst in seiner ganzen Vielfalt und fast niemand denkt so recht an die kalte Jahreszeit. Trotzdem können schon jetzt durch den Bau oder die Anschaffung von Futtergeräten Vorbereitungen für den bevorstehenden Winter getroffen werden. Der Countdown für die winterliche Vogelfütterung läuft.
„Durch die Winterfütterung wird vor allem der Verlust von Artenkenntnis verhindert“, erläutert Christoph Gath, Vorsitzender der NABU-Ortsgruppe Essershausen.„Ich kann nicht schützen, was ich nicht kenne. Leider wird heutzutage oft wenig Wissen über die verschiedenen Arten im häuslichen und schulischen Umfeld vermittelt. Viele Menschen haben keinen Bezug mehr zu den Vorgängen in der Natur – dass sich dieser Trend fortsetzt, ist nicht unwahrscheinlich. Doch wer im Winter Vögel füttert, wird schnell einige Arten entdecken und sich darüber wundern, wie viele verschiedene Tiere im Garten, auf dem Balkon oder sogar am Fensterbrett leben“, so Gath. „Oft können Großeltern ihren Enkelkindern durch ihr großes Wissen über verschiedene Tierarten helfen. Ihre Kindheit war naturverbunden, mit viel Gartenarbeit und dem intensiven Erleben der Jahreszeiten. Daher kennen sie den Unterschied zwischen Amsel, Star und Kohlmeise und können dieses Wissen an die jüngere Generation weitergeben“, gibt Gath zu bedenken.

Grundregeln sollten beachtet werden 
Der Effekt der Winterfütterung ist also ein weitgehend umweltpädagogischer: Stark vom Aussterben bedrohte Arten können auf diese Weise nicht gerettet werden. Diese Tiere sind spezialisiert auf bestimmte Nahrungs- und Lebensräume, wie beispielsweise Feuchtwiesen, Moore, Trockenrasen oder Küsten. Sie leben nicht in unseren Wohngebieten und viele Arten verbringen die kalte Jahreszeit im Süden in ihren Winterquartieren. Allerdings scheint sich das Verhalten einiger Vogelarten klimawandelbedingt zu verändern. Gath: „So taucht bei uns manchmal die Mönchsgrasmücke, eigentlich ein Zugvogel, an der Futterstelle auf, was vor einigen Jahren noch nicht vorstellbar war.“
Winterfütterung müsse daher als zusätzliches Angebot gesehen werden. Bei der Fütterung sollten einige Grundregeln beachtet werden. Der NABU-Vorsitzende unterstreicht: „Stets auf Hygiene zu achten ist enorm wichtig. Keine gute Idee sind große Futterstellen, da sich schnell Infektionsherde bilden können, wenn viele Vögel zusammenkommen oder mit dem Kot anderer Tiere in Kontakt kommen. Große Futterplätze wie klassische Vogelhäuschen werden oft nicht täglich gereinigt, was dazu führen kann, dass sich Krankheitserreger in den Kanten und Ritzen einnisten, Feuchtigkeit entsteht, das Futter aufquillt, schimmelt und verdirbt.“

Kleinere Futterhäuser
Viel besser geeignet sind daher kleinere Futterhäuser oder noch besser Futterröhren, in denen das Vogelfutter von selbst nachrutschen kann, ohne feucht oder verunreinigt zu werden. Über Löcher mit Ansitzen an den Seiten können die Vögel an die Körner gelangen und es herauspicken. Solche Röhren, die es in Kunststoff- sowie beschichteten Metallausführungen gibt, haben sich laut Gath hervorragend bewährt, ebenso wie Fettkolben. All diese Dinge sind im Fachhandel erhältlich. „Man darf gespannt sein, welche Arten sich schließlich ansiedeln. In einem großen Garten sollten mehrere Futterstellen vorhanden sein, um eine größere Artenvielfalt zu erreichen. So können sich verschiedene Vögel wie Buntspecht, Grünfink, Amsel, Türkentaube, Blaumeise und Dompfaff ungestört am Futterplatz einfinden. Besonders praktisch – und katzensicher – sind dafür im Garten sogenannte Teleskopstangen, die mit einem Metallgestell in den Boden gesteckt und mit verschiedenen Futtergeräten bestückt werden“, schwärmt Gath von diesen Multifunktionsmodellen. „Natürlich kann auch jeder selbst Hand anlegen. Vielleicht sogar zusammen mit den Kindern oder Enkelkindern, die dann selbstständig die gebauten Fütterungsgeräte anbringen dürfen“, so der Naturschützer.
Gath abschließend: „Vogelfütterung kann stets nur eine Ergänzung sein. Am wichtigsten und hilfreichsten für unsere gefiederten Freunde ist ein strukturreicher, naturnaher Garten. Hier ist für Lebensraum, Nahrung und Unterschlupf durch heimische Bäume, Sträucher und andere Elemente bestens gesorgt.“

Quelle: NABU Essershausen

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