12.05.2025

Großübung im Kreis Limburg-Weilburg: Von Chemieunfall bis Waldbrand – 610 Helfer im Einsatz. Landrat Köberle beeindruckt.

Kreis probt den Ernstfall: Explosion & Waldbrände simuliert

Die Versorgung von Verletzten war wichtiger Bestandteil der Großübung. Foto: Landkreis

Limburg-Weilburg. Mit insgesamt 610 beteiligten Personen hat im Landkreis Limburg-Weilburg eine der größten und anspruchsvollsten Katastrophenschutzübungen der letzten Jahre stattgefunden. Landrat Michael Köberle machte sich in Waldernbach (Gemeinde Mengerskirchen) persönlich ein Bild von den komplexen Abläufen.

Das Szenario der Übung war brisant und orientierte sich an der aktuellen Wetterlage mit anhaltender Trockenheit, starker Hitze und hoher Waldbrandgefahr, die für die Übung fiktiv nochmals verschärft wurde. Nach der fiktiven Ausrufung des Katastrophenfalls durch das Hessische Innenministerium wurde ein Chemieunfall mit einer Explosion auf dem Gelände der Firma Beck und Heun in Waldernbach simuliert. Zahlreiche Verletzte und Betroffene mussten medizinisch sowie psychologisch versorgt und eine umfangreiche Dekontamination durchgeführt werden.

Im Verlauf der Übung wurden schrittweise Feuerwehren, Rettungsdienste, Betreuungsdienste und Führungseinheiten aus dem gesamten Landkreis alarmiert und koordiniert. Die Lage spitzte sich weiter zu, als zusätzlich fiktive Waldbrände bei Oberselters (Stadt Bad Camberg) und Niedererbach (Gemeinde Brechen) ausbrachen. Diese Mehrfachbelastung stellte hohe Anforderungen an die taktische Flexibilität der Einsatzleitung und das strategische Denken der übergeordneten Führungsstrukturen.

An der Mammutübung beteiligt waren Feuerwehr- und Katastrophenschutzeinheiten aus dem gesamten Landkreis Limburg-Weilburg. Dazu zählten die Führungsgruppe Technische Einsatzleitung, die Informations- und Kommunikationszentrale, GABC-Einheiten (zuständig für atomare, biologische und chemische Gefahren) inklusive Dekontamination, die Personenauskunftsstelle, die Notfallseelsorge, die Drohnenstaffel des DRK Kreisverband Oberlahn e.V. (Standort Weilburg), Rettungsdienste und Betreuungszüge. 70 engagierte Darsteller, geschminkt vom Malteser Hilfsdienst und VDS Bunte Übun, mimten realitätsnah Verletzte. 16 Mitglieder von Hilfsorganisationen und Feuerwehren beobachteten den Übungsverlauf.

Die Versorgung der hunderten Teilnehmerinnen und Teilnehmer übernahmen die beiden Betreuungszüge des Landkreises, wobei ein zentraler Betreuungsplatz in der Westerwaldhalle in Waldernbach eingerichtet wurde. Die Koordination von Zuführung und Transport erfolgte über die Informations- und Kommunikationszentrale des Kreises. Um die Übung so realistisch wie möglich zu gestalten, wurde Wasser auch aus alternativen Quellen wie dem Steinbruch in Lahr (Gemeinde Waldbrunn) und dem Seeweiher in Mengerskirchen entnommen. Der Rettungsdienst wurde durch Auszubildende der Rettungswachen mit elf Rettungswagen und drei Notarzteinsatzfahrzeugen gestellt. Das Regierungspräsidium Gießen unterstützte die Übung als zuständige obere Katastrophenschutzbehörde finanziell.

Zu den Kernzielen der Übung gehörten die Überprüfung der Alarmierungs- und Kommunikationswege, die realitätsnahe Zusammenarbeit aller eingesetzten Einheiten, der Aufbau und Betrieb eines Betreuungsplatzes für bis zu 50 Betroffene sowie die Optimierung der Schnittstellen zwischen Rettungs- und Sanitätsdienst und die Registrierung durch die Personenauskunftsstelle.

Landrat Michael Köberle zeigte sich tief beeindruckt vom Gesehenen: „Ich möchte mich zunächst bei allen Beteiligten für ihren großartigen Einsatz bedanken. Unsere Kräfte haben bei dieser Übung eine Extremlage mit höchster Professionalität, Präzision und Einsatzwillen gemeistert. Es hat sich wieder einmal gezeigt, wie stark alle Einheiten unseres Landkreises sind.“

 

Anmerkung der Redaktion: Die Darsteller wurden auch von VDS Bunte Übung geschminkt. Text wurde ergänzt. (13.05.2024 - 16:29 Uhr)

Sie waren bei der Großübung in Waldernbach vor Ort (von links): Kreisbrandinspektor Frederik Stahl, Landrat Michael Köberle, der Weilmünsterer Bürgermeister Mario Koschel, die Hünfeldener Bürgermeisterin Silvia Scheu-Menzer, der Mengerskirchener Bürgermeister Daniel Melchert, der Merenberger Bürgermeister Oliver Jung und stellvertretender Kreisbrandinspektor Thomas Schmidt. Foto: Landkreis

Quelle: Landkreis Limburg-Weilburg (jk)


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