Über 2.751 Stunden in den Werschauer Feuerwehrdienst gestellt  

30.04.2022
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Reporter Peter Ehrlich
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Werschau. 30 Lehrgänge und Seminare, 802 Stunden Ausbildung, 78 Übungsabende mit 1.037 Stunden, 195 Stunden für Brand- und Hilfeleistungseinsätze, 236 Stunden für Sitzungen, 261 Betreuerstunden im Bereich Jugendfeuerwehr, 220 Stunden Kinderfeuerwehr. Insgesamt wurden im Jahr 2021 somit 2.751 Stunden aufgewendet im Dienst der Freiwilligen Feuerwehr Werschau – soweit die Zahlen, von denen Wehrführer Andreas Eufinger berichtete. Doch hinter den Zahlen stehen 41 Einsatzkräfte – davon neun weibliche (Stand Ende 2021), die nicht nur Tag und Nacht das ganze Jahr bereit sind, ihren Einsatz zu erbringen und unendlich viele Stunden von fachlicher, körperlicher und mentaler Vorbereitung sondern auch eine unglaublich starke Kameradschaft, die diese leistungsfähige Gemeinschaft trägt und mit ihr die Partner/innen und Familien, die hinter jeder Feuerwehrfrau, Feuerwehrmann, Jugendfeuerwehrmitglied und eben auch den Kinderfeuerwehrmitgliedern stehen. Mit einer durchschnittlichen Ausrückezeit von drei Minuten war die Werschauer Feuerwehr gewohnt schnell bei den 18 Einsätzen und Hilfeleistungen – ein Dank ergeht hierbei auch an die Kameraden der Wehren aus Nieder- und Oberbrechen für die tolle Zusammenarbeit. Florianstag, Bäumchenstellen, Geburtstage sowie die beiden Jubiläen 20 Jahre Hydrantenhexen und 50 Jahre Wettkampfgruppe rundeten das Jahr der Feuerwehrfamilien Werschaus ab, welches mit der Abschlussübung den traditionellen Höhepunkt fand. Karl-Heinz Losert, Michael Heidemann, Holger Asmussen und Franz-Josef Becker (bereits 2020) haben den Einsatzdienst aufgrund des Erreichens der Altersgrenze oder persönlichen Gründen beendet. Neu in den aktiven Einsatzdienst aufgenommen wurden Klaus Kühn, Florian Becker sowie zwei Jugendfeuerwehrkameraden Julian Topp und Riccardo Gentile. Per Handschlag während der Versammlung in den Einsatzdienst aufgenommen wurden Anika Eufinger und Klaus Kühn.   

Bei den Wahlen wurde der bisherige Vereinsvorstand für weitere zwei Jahre in seinen Ämtern bestätigt und wiedergewählt.

Zahlreiche Ehrungen gerade auch langverdienter Mitglieder/innen zeigen die Treue und den Gemeinschaftssinn, der bei der Werschauer Feuerwehr gepflegt wird:

10 Jahre Vorstandsarbeit: Marcel Auth (stellv. Schriftführer, jetzt Schriftführer) und Marc Kaulakis (Gerätewart)

15 Jahre Vorstandsarbeit: Florian Huston (Gerätewart, jetzt stellv. Wehrführer)

35 Jahre Vorstandsarbeit: Angelika Viehmann (Jugendwartin, stellv. Wehrführerin, Wehrführerin jetzt 1. Vorsitzende)

45 Jahre Vorstandsarbeit: Ullrich Jung (2. Vorsitzender, Schriftführer jetzt Vertreter der Alters- und Ehrenabteilung)

Nachdem Ralf Trost im vergangenen Jahr an der Online JHV nach 23 Jahren aus dem Amt des Kassierers ausgeschieden war, erhielt er bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung aus den Händen von Bürgermeister Frank Groos den Landesehrenbrief.

25 Jahre Verein: Kathrin Auth, Corinne Hirschhäuser, Florian Huston, Frank Huston, Marc Kaulakis, Lena Taibinger (nicht anwesend), Stefanie Hannappel (nicht anwesend), Carolin Urban (entschuldigt), Jochen Schwarz (entschuldigt) und Helga Schweikhardt (entschuldigt)

40 Jahre Verein: Angelika Viehmann, Anja Hetterich (entschuldigt), Brigitte Gärtner (nicht anwesend), Roger Jung (entschuldigt), Otto Albrecht (entschuldigt) und Marion Schneider (nicht anwesend)

50 Jahre: Anton Müller, Lothar Erbach, Bernhard Lingnau, Gernot Lorenz, Willi Ricker, Wolfgang Wilsdorf, Bernd Hanke (entschuldigt), Helmut Jung (nicht erschienen), Walter Kramkowski (entschuldigt), Willi Mantel (nicht anwesend), Hermann Trabusch (nicht anwesend) und Johannes Jung (entschuldigt)

60 Jahre Verein: Herbert Materer (nicht anwesend)

70 Jahre Verein: Fritz Wagner

Angelika Viehmann, wurde während der Veranstaltung nachträglich zu ihrem Abschied in 2021 ein Präsent für ihre langjährigen Dienste als stellvertretende sowie als Wehrführerin übereicht. Auch wurde Andreas Eufinger nach seinem Positionswechsel im Jahr 2021 mit einem Präsentkorb nachträglich vom Amt des 1. Vorsitzenden verabschiedet.

Speziell Holger Asmussen und Karl-Heinz Losert sind Kameraden, die sich bis zum Erreichen der Altersgrenze körperlich auf einem Fitnesslevel gehalten haben, dass sie die Atemschutzgeräteträgerbefähigung bis zum Schluss erhalten haben.

Die erste Vorsitzende Angelika Viehmann bedankte sich dafür, dass die Gemeinschaft zusammengehalten hat auch in dieser besonderen Zeit. Die 2020 erst neu gestartete Kinderfeuerwehr war bei der Pflege der neuen „Werschauer Blaulichtbande“ hochkreativ und hielt ebenfalls mit tollen Ideen den Kontakt zu den mittlerweile 22 Mitgliedern. Die besondere Gruppenstunde mit der Rettungshundestaffel des DRK wird sicherlich hierbei ganz besonders in Erinnerung bleiben, bei dem die Kinder auch feuerwehrübergriefendes Wissen erlernten und die Vielseitigkeit der Arbeit der Hilfsorganisationen erleben durften. Mit 396 Dienststunden zeigt sich auch hier, welch enormes Engagement bereits bei den Kleinsten geleistet wird, welches auch durch die Teilnahme an digitalen kreisweiten Austauschrunden und Lehrgängen an der Hessischen Landesfeuerwehrschule unterstrichen werden kann.  

Bürgermeister Frank Groos bedanke sich im Namen der Gemeindevertretung, der Gemeinde und auch ganz persönlich für die erbrachten Leistungen und hob hervor, dass Werschau stolz sein könne auf diese leistungsstarke Feuerwehr. 

Gemeindebrandinspektor Michael Gläser freut sich über das hohe Engagement und das hohe Leistungsniveau, auch über die Kreisgrenzen hinweg, wenngleich die beliebten Feuerwehrwettkämpfe pandemiebedingt ausgefallen sind. Er lobt auch die kameradschaftliche Zusammenarbeit aller drei Ortsteilwehren und die tolle Kooperation in den unterschiedlichsten Fachbereichen mit anderen Wehren und die tiefe Verwurzelung der Feuerwehrfamilie im Ortsleben.

Mehr Informationen zur Arbeit der Werschauer Wehr und den Angeboten und Möglichkeiten der Mitgliedschaft unter www.Feuerwehr-Werschau.de. (Peter Ehrlich & Marcel Auth)

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Veranstaltung

James Rizzi
Rosenhang Museum | So, 17.3.2024 bis Mi, 1.5.2024 23:59 Uhr

James Rizzi ist ein Pop Art Künstler der besonderen Art. Rizzis „Pop“ stammt definitiv vom Wort „populär“. Er ist der ultimative populäre Künstler. Sein reizender und reizvoller persönlicher Stil wird von Millionen von Fans weltweit sofort wiedererkannt.

Rizzi als unerwarteter Sieger an der Spitze der Kunst-Charts
Wenn man sich die Mühe machen würde, eine großangelegte Umfrage zum Thema Kunst durchzuführen, könnte sich Rizzi als unerwarteter Sieger an der Spitze der Kunst-Charts wiederfinden. Und all das ohne die Unterstützung großer Museen oder elitärer Kunstmagazine, ohne rekordverdächtige Auktionsergebnisse bei den bekannten Auktionshäusern, und auch ohne dass er den Klüngel von Kunstexperten umgarnte, der die Kaufempfehlungen für Kunstspekulanten ausspricht.

Rizzi ist ein „self-made“ Künstler.
Er war schon erfolgreich, noch bevor seine Werke in der ersten Galerie hingen – als er sie noch selbst auf den Straßen Manhattans und in seinem eigenen Studio-Ladengeschäft verkaufte. Sein Charme und seine Freude daran, Fans und Sammler zu treffen, hatten ihm zu einem außergewöhnlichen Grad an unabhängigem Erfolg verholfen, und seine Bekanntheit wuchs fast ausschließlich durch Mund-zu-Mund-Propaganda.

„Hey, wer hat denn dieses Bild gemalt?
Die Menschen sahen eines seiner Bilder, verliebten sich darin, und wollten es haben. Einige entdeckten ihn mit dem Cover des erfolgreichen „Tom Tom Club“ Albums. Andere sahen seine Werke erstmals in einer Galerie oder im Hintergrund der „Seinfeld“ Show. Aber wo auch immer ein Werk von Rizzi hängt – es zieht sofort Aufmerksamkeit auf sich, findet sein Publikum, fast so, als wäre es ein laufendes Fernsehgerät mit einer faszinierenden Sendung. Rizzi ist ein von seinem Publikum geliebter Künstler, und er ist jederzeit bereit, diese Liebe zu erwidern.

Schöpfer von Druckgraphiken
Seine Sammler waren für Rizzi immer schon das wichtigste, weit wichtiger als die Mechanismen des Kunstmarkes oder die Institutionen der Kunstwelt. Daher ist er am bekanntesten als Schöpfer von Druckgraphiken geworden, wobei viele seiner Graphiken dadurch einzigartig sind, dass sie von ihm handbemalt wurden. Und doch hat er sich in den letzten Jahren vermehrt der Malerei gewidmet, und mit dem Bemalen von Leinwänden seinen unverwechselbaren Stil auf ein neues Terrain übertragen.

Fröhlicher Maximalismus und seine ausgeprägte Liebe zum Detail
Rizzi hätte sich damit begnügen können, bei den Dingen zu bleiben, die ihn weltberühmt gemacht haben: vor allem die großen, ausgefeilten 3D-Drucke und die vor Details nur so wimmelnden anthropomorphen Stadtszenen. Sein fröhlicher Maximalismus und seine ausgeprägte Liebe zum Detail und zu ausgefeilten Miniaturen haben eine wahre Kunst-Marke geschaffen, einen Stil, so unverwechselbar wie keinen zweiten auf der Welt. Aber seine Arbeitsamkeit und der ihm immanente Fleiß haben ihn stets dazu gedrängt, sich weiterzuentwickeln und neue Ausdrucksformen zu entdecken. Er erfand den 3D-Druck.

Interaktive Magnetbilder
Er schuf interaktive Magnetbilder, deren Komponenten von ihren Besitzern (oder deren Kindern) selbst angeordnet werden können. Er hat sogar das Konzept des Magnetbildes zu einem unterhaltsamen und vergnüglichen Gesellschaftsspiel weiterentwickelt. Er hat zahlreiche reizvolle Objekte entworfen, von Kinderspielzeug bis hin zu hochwertigem Rosenthal Porzellan. Sein Motiv war dabei nicht das Streben nach Geld (obwohl er sicherlich zu den auch wirtschaftlich erfolgreichen Künstlern gezählt werden darf) oder konventionellem Ruhm (obwohl er rund um die Welt beliebt ist und geliebt wird); der wahre Antrieb, der hinter seinem Werk steckt, ist Rizzis Wunsch, sich selbst – und damit zugleich die ganze Welt – zu erheitern und zu unterhalten. Immer wieder für Abwechslung zu sorgen, das ist in seinem eigenen Falle keine einfache Übung, und das liegt an seiner schon fast obsessiven Arbeitsamkeit. Daher ist sein Werk in den letzten Jahren deutlich gewachsen – stilistisch wie thematisch.

Mehrdimensionaler, subtiler und komplexer
Rizzis Gemälde der letzten Zeit verbinden seinen besonderen Zeichenstil, ein Zwischending aus Picasso und Hanna-Barbera [ein berühmtes amerikanisches Trickfilmstudio, das Werke wie „Tom und Jerry“ oder „Familie Feuerstein“ geschaffen hat; Anm. des Übersetzers], mit einer zunehmend chromatischen Palette sowie komplexen graphischen Strukturen, die zugleich an den Kubismus wie an die ausgefeiltesten indianischen Friese erinnern. Rizzi-Fans waren mit ihm zufrieden, wie er vor fünf oder zehn Jahren war, aber sein eigenes Auge hat ihn dazu getrieben, sich unaufhörlich weiterzuentwickeln. So hat er Werke geschaffen, die zwar all die Freude und Verspieltheit ausdrücken, die von ihm erwartet wird, die zugleich aber mehrdimensionaler, subtiler und komplexer geworden sind.

Ein wahrhaft unabhängiger Künstler, ein „Post-Pop Artist“
Es mag an seiner persönlichen Direktheit und völligen Un-Prätentiosität liegen, dass Rizzi oft für einen primitiven oder Außenseiter-Künstler gehalten wird. Aber primitiv ist er wahrlich nicht. Und auch die Bezeichnung Außenseiter – ein Wort, das häufig für Exzentriker am Rande der Gesellschaft verwendet wird – trifft auf ihn nicht zu; er ist ein wahrhaft unabhängiger Künstler, ein „Post-Pop Artist“, dessen Werk in dem von Malern wie Keith Haring, A. R. Penck und Kenny Scharf anklingt. Dass er nicht noch mehr zelebriert wird, hat meiner Meinung nach mit seiner Konzentration auf die Serigraphie zu tun. Während die erste Generation von Pop Art Künstlern anfänglich viele populistische Aussagen im Bezug auf Druckserien, Massenproduktion und die Nachahmung der Medien zum Erreichen eines größeren Publikums getroffen hat, wurde sie schließlich doch von den herrschenden Gesetzen des Kunstmarktes in die Schranken gewiesen. Doch Rizzi ist kein Poster-Künstler, und unter den Schöpfern von multiplen Editionen hat er eine einzigartige und gewichtige Position inne. Seine großen Drucke sind Ausdruck einer ungewöhnlichen Arbeitsintensität und betören das Auge mit überbordenden Visionen einer unbändigen, fröhlichen Ausgelassenheit. Rizzi zeigt uns ein Universum wie aus dem Tollhaus, auf halbem Wege zwischen William Blake und Daffy Duck, einen tobenden, überquellenden Planeten, auf dem die Ausschweifungen und das „Zu Viel“ der modernen Welt mit einem Auge von unerschütterlichem Wohlwollen und warmherzigem Humor versöhnt werden.

© englisches Original: Glenn O’Brien, New York; Vorwort zum Buch „James Rizzi“, Stuttgart, 2006

© Übersetzung: Alexander Lieventhal, Art28, Stuttgart