04.06.2025
SPD Kreistagsfraktion bei der Lebenshilfe
„Teilhabeassistenzen müssen unkomplizierter und vereinfacht bewilligt werden.“

LIMBURG-WEILBURG. Die Fraktion der SPD im Kreistag hat sich mit der Lebenshilfe Limburg-Diez zu einem Austausch getroffen, um zu beleuchten, wie es im Landkreis um die Kinder mit Behinderungen sowie Entwicklungs- und Verhaltensauffälligkeiten bestellt ist. Neben einer großen Delegation der SPD-Fraktion - angeführt von Melanie Horn als Vorsitzende des Arbeitskreises „Soziales“, dem ersten Kreisbeigeordneten Jörg Sauer und dem Fraktionsvorsitzenden Michael Uhl - waren der pädagogische Geschäftsführer der Lebenshilfe Markus Liebendörfer, die Leiterin der Frühförderstelle der Lebenshilfe Elena Schmidt sowie Mathias Korn-Kinkel anwesend.
Elena Schmidt erwähnte die meist sehr gute Zusammenarbeit mit dem Sozialamt, so werden derzeit Fördermaßnahmen versucht schnell und möglichst unkompliziert umzusetzen. Allerdings sieht sie auch die aktuellen Problemlagen, mit denen die Kindertagesstätten zu kämpfen haben.
„Derzeit werden wir den Bedürfnissen der Kinder mit Behinderungen nur eingeschränkt gerecht.“ So warte man insbesondere zu lange auf die Erstellung einer ärztlichen Diagnose. Das sei auf den Mangel an Fachärzten zurückzuführen. „Die Diagnose ist aber wichtig, um zum Beispiel eine Integration, später in der Schule Teilhabeassistenz sowie sonstige weitere Leistungen und Unterstützung bewilligt zu bekommen. Die heilpädagogische Fachberatung durch die Frühförderstelle sollte ausgebaut werden, um Kitas in unklaren oder schwierigen Alltagssituationen schneller und intensiver beraten zu können.“ Sie erläuterte zudem ausführlich die Problematik von Kindern mit Weglauftendenz und verwies nochmals auf die Unterstützung durch die Frühförderung.
Markus Liebendörfer mahnte mehr Unterstützung bei der Ausstattung an. "Es kann auch durch Umschichtungen Geld regeneriert werden und nicht jede Veränderung kostet Geld", so Liebendörfer. Melanie Horn forderte eine andere Haltung der Gesellschaft gegenüber Menschen mit Behinderungen ein. „Inklusion und Integration kann nur gelingen, wenn auch die notwendigen Voraussetzungen tatsächlich geschaffen werden. Hier sehen wir uns in der Politik auch definitiv in der Verantwortung.“
Jürgen Eufinger (SPD-Fraktion) mahnte an, dass das Personal entsprechend professionell geschult sein muss und Andreas Muth (SPD-Fraktion) forderte mehr Stunden für die Assistenten der Kinder mit Behinderungen oder Beeinträchtigungen.
Michael Uhl war der Auffassung, "dass dieser Austausch erst der Beginn weiterer Anstrengungen für unsere Mitmenschen mit Behinderungen sein kann und auf allen Ebenen der Politik und Wohlfahrtspflege noch einiges auf den Weg zu bringen ist. Deshalb müssten als erster Schritt die Teilhabeassistenzen unkomplizierter und vereinfacht bewilligt werden“.
Jörg Sauer mahnte: „Es müssen klare Ziele mit den betreffenden Akteuren vereinbart werden." Alle Beteiligten des Treffens waren sich einig, dass die Qualitätsstandards erhalten bleiben und es größerer Anstrengungen bei der frühen Förderung bedürfe, damit kein Kind verloren gehe.
Quelle:
SPD Limburg-Weilburg