13.11.2025
Meinungsbeitrag von einem Baby Boomer Jahrgang 1958
Gedanken zur neuen Wehrpflicht
Foto: Pixabay
Mit der geplanten Wiedereinführung der Wehrpflicht wird eine alte Diskussion neu entfacht – und sie berührt mehr als nur die Frage nach Uniform oder Zivil. Sie erinnert uns an eine Haltung, die bereits Generationen vor uns geprägt haben. Wir, die Großväter und Urgroßväter der neuen Wehrpflichtigen, standen einst unter einem Leitgedanken, der älter ist als jede Armee: Si vis pacem, para bellum – „Willst du Frieden, bereite den Krieg vor.“
Wir taten unseren Dienst nicht aus Lust am Militärischen, sondern aus Verantwortung. Für uns war der Dienst an der Waffe oder im Zivilschutz Teil einer größeren Idee: die junge Demokratie zu schützen, die nach Krieg und Zerstörung wieder Wurzeln schlug. Kein einziger Wehrpflichtiger dieser Zeit musste in den Krieg ziehen. Doch wir waren bereit, falls es nötig gewesen wäre.
Viele von uns empfanden die Zeit des Wehrdienstes als lästig, als verlorenes Jahr. Andere aber sprechen noch heute von einer prägenden Zeit, in der sie Disziplin, Kameradschaft und Verantwortungsbewusstsein lernten – Werte, die wir auch heute noch im zivilen Leben tragen.
Niemand der heute Musterungspflichtigen muss Angst haben!!! Der Dienst an der Gemeinschaft bedeutet nicht, das eigene Leben zu riskieren, sondern vielmehr zu verstehen, dass Freiheit nicht selbstverständlich ist. Wir haben mit unserem Beitrag dafür gesorgt, dass junge Menschen heute in Frieden und Wohlstand leben können.
Dieses Leben, das wir alle in Freiheit und Selbstbestimmung genießen dürfen, ist nicht „Gott gegeben“. Es ist das Ergebnis von Einsatz, Pflichtbewusstsein und Zusammenhalt. Wenn wir von einer neuen Wehrpflicht sprechen, dann geht es nicht nur um den Dienst an der Waffe – sondern um die Rückbesinnung auf diese Verantwortung, die jede Generation aufs Neue tragen muss.
Uwe Dombach
Quelle:
Uwe Dombach