25.11.2025

Inklusion im Labor

ÜGP Limburg öffnet Türen für berufliche Teilhabe

Präzise auch bei der beruflichen Eingliederung, v. links: Monika Böhm, Prof. Dr. Martin Anlauf, Anastasios Tsarnos und Andreas Schlitt Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar

Zwischen hochsensiblen Analysegeräten, fein säuberlich beschrifteten Objektträgern und streng geregelten Arbeitsprozessen beginnt für Anastasios Tsarnos ein neuer Lebensabschnitt. Der 25-Jährige arbeitet sich derzeit in der Überregionalen Gemeinschaftspraxis für Pathologie und Zytologie (ÜGP) am Medizinischen Versorgungszentrum des St. Vincenz Krankenhauses Limburg ein – einem Institut, in dem täglich entscheidende Befunde für die medizinische Versorgung entstehen. Das Institut beschäftigt am Standort Limburg rund 50 Mitarbeitende und steht für Präzision, Verantwortung und Teamarbeit. Nun setzt die ÜGP ein Zeichen für Vielfalt und Inklusion: Mit Unterstützung der Agentur für Arbeit Limburg erhält der junge Mann mit Asperger-Syndrom eine Chance auf berufliche Teilhabe und langfristige Perspektive.

Im Sommer erhielt Prof. Dr. Martin Anlauf die Bewerbung von Anastasios Tsarnos, der seine Diagnose direkt offen angab. Der junge Mann hatte 2024 seine schulische Ausbildung zum Medizinischen Sektions- und Präparationsassistenten erfolgreich abgeschlossen und war seitdem bundesweit auf der Suche nach einer passenden Arbeitsstelle – weit entfernt von seiner Heimatregion bei Reutlingen in Baden-Württemberg.

Strategie - Praktikum - Arbeitsvertrag

Nach einem ersten persönlichen Kennenlernen war für Prof. Dr. Anlauf schnell klar: „Auch wenn es vermutlich nicht einfach wird, wir möchten ihm die Chance geben.“ Gemeinsam mit Monika Böhm vom Arbeitgeberservice der Limburger Agentur für Arbeit wurden verschiedene Umsetzungsmöglichkeiten geprüft und eine Eingliederungsstrategie entwickelt. „Für die umfassende Beratung sind wir Frau Böhm mehr, als dankbar. Ohne ihr Zutun, wäre das Projekt vermutlich nicht zustande gekommen“, betont der Instituts-Leiter. Anfang September startete zunächst ein Praktikum im Rahmen der Unterstützten Beschäftigung – mit tatkräftiger Unterstützung der Familie sowie einer reibungslosen Zusammenarbeit mit den Reha-Beratern der Agentur für Arbeit in Reutlingen.

Seit 1. November hat Anastasios nun einen festen Arbeitsvertrag. Ziel ist eine langfristige Beschäftigung – bestenfalls bis zum Renteneintritt. Bereits vor Arbeitsbeginn wurden die Mitarbeitenden umfassend zu den besonderen Kommunikations- und Interaktionsbedürfnissen von Menschen im Autismus-Spektrum geschult. Mit Andreas Schlitt steht dem jungen Mann zudem jederzeit ein Mentor unterstützend zur Seite. Den finanziellen Mehraufwand während der Eingliederungsphase trägt die Arbeitsagentur.

ÜGP schafft Chancen

Petra Kern, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Limburg-Wetzlar, würdigt das Engagement der ÜGP: „Unser Motto ‚Chancen schaffen‘ zeigt hier seine maximale Wirkung. Durch Offenheit und Vielfalt schafft dieses Unternehmen einen Ort, an dem Menschen ihre Fähigkeiten einbringen und wachsen können. Wir danken Herrn Prof. Dr. Anlauf und seinem gesamten Team für dieses herausragende Beispiel gelebter Inklusion.“ Das Institut zeige zugleich, wie berufliche Teilhabe konkret umgesetzt wird: Menschen mit unterschiedlichen Lebenswegen – wie Studienabbrecher, Berufsrückkehrerinnen, Menschen mit Handicap und Mitarbeitende im Ruhestand – erhalten hier Chancen und verlässliche Perspektiven. So entwickele man einerseits verborgene Talente und sichere gleichzeitig wertvolles Know-how im Unternehmen. Für Anastasios Tsarnos bedeutet diese berufliche Chance nicht nur die Verwirklichung eines langjährigen Berufswunsches, sondern auch den Start in ein eigenständiges Leben in einer neuen Heimat.

Petra Kern Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar

Quelle: Arbeitsagentur


TOP Nachrichten

Veranstaltung

Ausstellung „Menschliche Gefühle“
Galerie der Hauptstelle der Kreissparkasse Weilburg | Mi., 19.11.2025 18:00 Uhr bis Mi., 14.1.2026 12:00 Uhr

Die Kreissparkasse Weilburg lädt zur Eröffnung der Einzelausstellung des syrisch‑deutschen Bühnenmalers Omar Altawil herzlich ein. Die Ausstellung läuft vom 19. November 2025 bis zum 14. Januar 2026 in der Galerie der Kreissparkasse, Odersbacher Weg 1, 35781 Weilburg.

Die Ausstellungseröffnung findet am Mittwoch, den 19. November 2025 um 18:00 Uhr in der Galerie der Kreissparkasse Weilburg statt. Der Künstler wird an diesem Abend selbst vor Ort sein.
Im Anschluss an die feierliche Eröffnung stehen die Werke während der regulären Öffnungszeiten der Galerie für Besucherinnen und Besucher bereit.

Öffnungszeiten der Galerie (für die Ausstellung)
Montag 9:00 – 12:00 und 14:00 – 18:00
Dienstag 9:00 – 12:00 und 14:00 – 16:00
Mittwoch 9:00 – 12:00
Donnerstag 9:00 – 12:00 und 14:00 – 18:00
Freitag 9:00 – 12:00 und 14:00 – 16:00

Über den Künstler
Omar Altawil, 1994 in Syrien geboren, entdeckte bereits in jungen Jahren seine Leidenschaft für das Zeichnen und Malen. Nach dem Abitur begann er 2012 ein Kunststudium, das er 2015 in Deutschland fortsetzte. Dort erlernte er in kurzer Zeit die deutsche Sprache und absolvierte erfolgreich eine Ausbildung zum Bühnenmaler am Staatstheater Wiesbaden.

Seine künstlerische Arbeit konzentriert sich auf Öl‑ und Acrylmalerei. In den Werken von Altawil stehen Emotionen und menschliche Geschichten im Mittelpunkt. Besonders eindrucksvoll sind seine Porträts, in denen er die feinen Nuancen menschlicher Gefühle zwischen Realität und Phantasie sichtbar macht.

Warum Sie die Ausstellung besuchen sollten
Emotionale Tiefe: Die Bilder laden ein, persönliche Empfindungen zu reflektieren und neue Perspektiven zu entdecken.
Kulturelle Vielfalt: Altawils Erfahrung als Migrant und Künstler verbindet unterschiedliche kulturelle Einflüsse zu einem einzigartigen Ausdruck.
Lokale Unterstützung: Die Kreissparkasse Weilburg fördert mit dieser Ausstellung die regionale Kunstszene und schafft einen Raum für kulturellen Austausch.

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