23.06.2025
Ein Theaterstück der Weiltalschule Weilmünster über die Morde in der damaligen Heilanstalt. Öffentliche Aufführungen geplant.
Gegen das Vergessen: Schüler bringen NS-Verbrechen auf die Bühne

WEILMÜNSTER/WEILBURG. In einer intensiven Projektwoche setzen sich Schülerinnen und Schüler der Weiltalschule Weilmünster mit einem der dunkelsten Kapitel der Regionalgeschichte auseinander: den NS-Krankenmorden. Unter professioneller Anleitung erarbeiten sie ein Theaterstück, das 80 Jahre nach der Befreiung an die Opfer erinnert.
Das Stück trägt den Titel „Weggesperrt. Ermordet. Vergessen? Ein Gedenkanstoß 80 Jahre nach der Befreiung“. Es beleuchtet die Verbrechen in der damaligen Landesheil- und Pflegeanstalt Weilmünster, dem heutigen Standort des Vitos Klinikums. Dort wurden tausende psychisch kranke und behinderte Menschen systematisch vernachlässigt, dem Hungertod ausgesetzt oder in die Tötungsanstalt Hadamar deportiert und ermordet.
Ein Stück aus Biografien und Dokumenten
Unterstützt von den Theaterpädagogen Crischa Ohler und Sjef van der Linden (Theater mini-art e. V.) entsteht aus Biografien, Originaldokumenten und eigenen Reflexionen eine eindringliche Theatercollage. „Die Jugendlichen übernehmen Verantwortung für das Erinnern und lernen, aus der Geschichte heraus Fragen an die Gegenwart zu stellen“, erklärt Ohler das Ziel des Projekts.
Konzipiert wird das preisgekrönte Projekt, das kürzlich mit dem Jugendfriedenspreis des Landkreises Limburg-Weilburg ausgezeichnet wurde, vom Verein Weilburg erinnert e. V. Dessen Vorsitzender Markus Huth bereitete die Jugendlichen in einem Workshop historisch auf das Thema vor.
Öffentliche Aufführungen – Anmeldung erforderlich
Das Ergebnis der Projektwoche wird an zwei Terminen der Öffentlichkeit präsentiert. Der Eintritt ist frei, eine vorherige Anmeldung ist jedoch zwingend erforderlich.
- Freitag, 28. Juni 2025, 18:00 Uhr
Blumenhof-Theater, Weilmünster - Dienstag, 1. Juli 2025, 18:00 Uhr
Festsaal von Vitos Weil-Lahn, Hadamar
Anmeldung unter: www.theaterprojekt-anmeldung.weilburg-erinnert.de
Möglich gemacht wird das Projekt durch die großzügige Förderung der Andrea & Markus Eisel Stiftung, der Stiftung Bilden sowie der Deutschen Postcode Lotterie.
Quelle:
Weilburg erinnert e.V.